Dieses Mal sollte es mal wieder eine reine Männertour werden. Die Rundreise sollte uns zunächst ins Pitztal führen. Von dort wollten wir über Ponte di Legno in die
Dolomiten nach Wolkenstein zum Jagdhof fahren. Und wieder auf dem Rückweg sollte uns der Weg nochmal ins Pitztal führen. Wir waren vier Männer - also drei Weiteröder und ich: Uli
(Suzuki DL 1000 V-Strom), Stephan (Suzuki GSF 1200 Bandit), Horst (BMW R1150RT) und ich - noch ein Uli - (BMW R1200R). Das Wetter versprach durchweg Sonnenschein!
Wir fuhren über die Autobahn bei sonnigem und warmen Wetter bis Nesselwang. Nach einer kurzen Kaffeepause ging es weiter über Pfronten und Grän ins Tannheimer Tal. Von dort fuhren wir über das
Hahntennjoch ins Pitztal zur ersten Übernachtung beim Lammwirt. Leider
erwischte uns auf den letzten Metern im Pitztal noch eine kräftige Regenschauer.
Sonnenschein am Morgen - Bikerherz was willst du mehr?
Bei herrlichem Wetter brachen wir auf zum nächsten Ziel: Ponte di Legno.
Die Route führte uns zunächst über den Piller und dann über den viel befahrenen Reschen Pass nach Italien.
Der erste Höhepunkt des Tages war dann die Auffahrt zum Stilfser Joch. Grandioses Wetter setzte dem Fahrspaß noch die Krone auf. Sicher waren heute ein paar Moppeds, Rad- und Autofahrer zuviel
unterwegs die alle auf den gleichen Gedanken gekommen waren. Am Ende stand ein tolles und erhabenes Gefühl diesen Pass mit 2.758 Metern Höhe bei tollem Wetter erklommen zu haben.
Wieder im Tal in Bormio angekommen überraschte uns bei einer Pause eine kräftige Regenschauer. Dennoch beschlossen wir den Gavia Pass unter die Räder zu nehmen. Die Fahrt zur Passhöhe war
Fahrfreude pur. Oben angekommen kippte leider das Wetter und wir mussten im Regen und bei teilweise sehr schlechter Sicht unser nächstes Ziel erreichen.
Hier in Ponte di Legno regnete es zwar auch aber wir wurden warmherzig durch das freundliche Personal der
Pensione - Trattoria Sant' Angela begrüßt.
Am warmen Ofen bei leckerem Essen ließen wir den erlebnisreichen Tag nochmal Revue passieren.
Heute morgen schien wieder die Sonne und unsere Stimmung war wieder ganz oben.
Über den Passo Tonale und das Gampenjoch führte unsere Route in Richtung Meran. Von dort ging es in nördlicher Richtung das Passeiertal hinauf bis nach St. Leonhard.
Nächstes Ziel war der Jaufenpass. Bei herrlichem Sonnenschein servierte uns Horst an der Enzianhütte Schwarzwälder Kirschtorte zum Kaffee - versprochen ist versprochen!
Weiter ging es über das Penser Joch in Richtung Bozen und von dort fuhren wir zum Grödner Tal. Leider passierte es heute auch wieder: Auf den letzten Kilometern vor Wolkenstein fing es an zu
regnen.
Dort im Hotel Jagdhof angekommen wurden wir gut versorgt und konnten unsere Moppeds in der Tiefgarage abstellen und unsere Klamotten im Heizungskeller
trockenen. Das sehr leckere Essen und die freundliche Bewirtung rundeten diesen Tag ab.
Heute war unsere Dolomiten-Rundfahrt an der Tagesordnung. Morgens fuhren wir zunächst übers Grödner Joch, Passo Valparola und den Passo Falzarega nach Cortina d' Ampezzo um dort bei einer kurzen
Pause ein Eis zu essen.
Weiter ging es über den Passo Giau und den Passo Duran um kurz vor dem Passo Cereda eine Mittagspause einzulegen. In einer netten Pizzeria wurde uns für kleines Geld ein ganzes Menü mit
Salat, Nudeln, Kaltgetränk und einem Kaffee serviert. Gut gestärkt nahmen wir den Passo di Rolle unter die Räder. Bevor wir zum Passo Valles fahren konnten mussten wir leider die Regenkleidung
anlegen. Am Abzweig zum Passo di Pellegrino kontrollierte eine Polizeistreife eine Gruppe italienischer Motorradfahrer. Unser "Reiseleiter" Horst hielt dort brav an, obwohl wir gar
nicht dazu aufgefordert worden waren. Getreu den Motto "Wir haben ja nichts zu verbergen!".
Am Sellajoch versuchte dann Stephan seinen Helm in einer Pfütze zu waschen - na ja - lustig war's schon.
Beim Abendessen hatte dann Horst wieder eine Überraschung bereit. Er hatte im Jagdhof zum Nachtisch Kaiserschmarrn bestellt.
Ein anstrengender Tag mit tollen und nachhaltigen Eindrücken und Erlebnissen wird uns in guter Erinnerung bleiben.
Der erste Tag der Rückreise brach bei herrlichem Wetter im Grödner Tal an. Unsere Route ins Pitztal führte uns zunächst über den Rittenpass. Manchmal waren die Straßen so schmal, dass wir dachten
am Ende der Welt zu sein. Weiter ging es dann über das Penser Joch und den Jaufenpass. Diesmal in anderer Richtung als zwei Tage zuvor. Die Auffahrt von St. Leonhard zum Timmelsjoch war einfach
nur herrlich. Fast leere Straße und herrliches Wetter und vom Gipfel einen traumhaften Ausblick. Die Abfahrt durch Ötztal gestaltete sich dann eher langweilig. Kurz vor Oetz zogen wir dann wieder
unsere Regenklamotten an. Der Himmel war bedrohlich dunkel. Und es kam wie es kommen musste: Auf den letzten Kilometern nach Jerzens zum Lammwirt bekamen wir nochmal richtig das Fell gewaschen.
Positiv bis hierher war, dass wir keinen Abend Insekten vom Visier und vom Motorrad abwaschen mussten.
Trotzdem hatten wir an diesem Abend noch genügend Spaß und Energie um die Tour schon mal gemütlich ausklingen zu lassen.
Jetzt waren die schönen Tage wieder vorbei. Tschüss Pitztal, tschüss Alpen. Noch einmal von Imst übers Hahntennjoch und dann durchs Tannheimer Tal bis Oberjoch und auf direktem Weg auf die
Autobahn. Bei mäßigem Verkehr war die Autobahnfahrt bis Fulda kein Problem aber dennoch eine öde und triste Angelegenheit. Hauptsache kein Regen! Und so kamen wir bei gutem Wetter wohlbehalten
und gesund wieder zuhause an.
Abschließend bedanken wir uns bei Horst für die gute Vorbereitung und die "Reiseleitung" während der Tour durch Österreich und Italien. Auch wenn uns auf manchen Passagen mal die die Gashand
gejuckt hat: Keine Chance - die
BMW R1150RT bewahrte uns wie das Safety-Car vor unüberlegten und riskanten Fahrmanövern. Eine tolle Tour mit einer tollen Truppe. Gerne wieder!