Wir, das sind Anette, Anke, Petra, Walter, Horst und ich hatten und bei Reisen & Erleben zur Saisonabschlussfahrt nach Kroatien angemeldet. Ziel und Ausgangspunkt war das Hotel Jandran in Njivice auf der Insel Krk. Erster Treffpunkt mit dem Team von Reisen &
Erleben war der Flachauer Gutshof in
Flachau/Österreich.
Nachdem Petra und Anke in 2014 den Führerschein gemacht hatten, waren wir diesmal alle als Selbstfahrer also mit sechs Motorrädern unterwegs. Die Nervosität vor der langen Anreise wurde durch die Vorfreude auch spätsommerliches Wetter in Kroatien wieder wett gemacht.
Bei frostigen fünf Grad starteten wir zur Fahrt über die Rhönautobahn und weiter Richtung Salzburg. Das Wetter war trocken, die Sicht gut und die Temperaturen stiegen mit zunehmender Tageszeit.
Zwei kleine Staus um München herum brachten unseren Zeitplan nicht aus dem Gleichgewicht und wir erreichten den Flachauer Gutshof gegen 17:00 Uhr. Tolle Quartiere für uns und
Tiefgaragenplätze für unsere Moppeds und bei der Begrüßung durch das Team von Reisen & Erleben ein leckeres Abendessen - Herz was willst du mehr?
Bei wiederum sehr kühlen Temperaturen starten wir mit unserem Tour-Guide Lothar in der "gemütlichen" Gruppe Richtung Obertauern. Anette und Walter fuhren nun in einer anderen Gruppe, bedingt
durch den gewählten Fahrstil. Nach schöner Fahrt durch die Bergwelt Österreichs fuhren wir über den Loiblpass nach Slowenien. Die Suche nach Vignetten für die slowenische Autobahn gestaltete sich
leider äußerst langatmig. Mit Motorräder hatte man in dieser Jahreszeit offensichtlich nicht mehr gerechnet.
Bei ca. 20 Grad passierten wir Rijeka und kamen erschöpft nach der Überfahrt über die Brücke in Njivice auf der Insel Krk an. Das Hotel Jadran mit seiner Lage direkt am Meer machte gleich einen guten Eindruck. Beim gemeinsamen Abendessen wurde dann schon viel über den nicht gerade positiven Wetterbericht für die kommenden Tage diskutiert.
Wie befürchtet und angekündigt regnete es heute morgen. Die geplante Route aufs Festland wurde auf einen späteren Tag verschoben. So wurde erstmal die nähere Umgebung des Hotels mit dem
Regenschirm erkundet. Mittags kam dann doch die Sonne durch und wir brachen zu einer Inselrundfahrt auf Krk auf. Am Hafen von Stara Baska konnten wir uns bei einer Pause von der Schönheit
Kroatiens bei Sonnenschein und strahlend blauem Wasser überzeugen. Später fuhren wir dann noch zu einem tollen Aussichtspunkt mit Ausblick auf die Brücke zur Insel Krk. Dieser Tag war dann noch
halbwegs gerettet!
Bei trübem aber trockenem Wetter brachen wir in Richtung Istrien auf. Wir folgten der kurvenreichen Uferstraße Richtung Pula bis zu einem schönen Aussichtspunkt. Leider war die Sicht am heutigen
Tage nicht so berauschend. Weiter ging's nach Pula zum Amphitheater. Und was soll ich sagen - es begann zu regnen. Wir fuhren schnell weiter zum Hafenstädtchen Rovinj. Auf dem Weg dorthin
gerieten wir in eine starke Regenschauer. Während der Mittagspause am Hafen in Rovinj konnten wir die Regenanzüge dann wieder ausziehen. Nächstes Ziel war Hum - die kleinste Stadt der Welt.
Aufgrund heranziehenden Regens brachen wir dieses Vorhaben dann ab. Nur noch auf die Schnellstraße und in Richtung Rijeka und weiter zum Basishotel auf Krk.
Heute sollte es trocken bleiben. Wir nahmen die Uferstraße in Richtung Senj unter die Räder. Und wie sollte es anders sein: Kurz vor Senj begann es zu regnen. Starker Regen bei der Auffahrt nach
Jezerane und unnachsichtige Autofahrer ließen das Fahren zum Lotteriespiel werden. Bei einer Kaffeepause schien draußen die Welt unter zu gehen. Mücken und Fliegen hatten wir jedenfalls keine auf
den Moppeds. Auf der Weiterfahrt ließ der Regen dann nach und teilweise war auch Sonne zu sehen. Auf schmalen Straßen erreichten wir ein typisch kroatisches Lokal. Die Mittagspause bei sehr gutem
und reichlichem Essen war dann der richtige Start in den Nachmittag. Die Sonne kam hinter den Wolken hervor und die Straßen waren nun trocken. So konnten wir unseren Frust vom Vormittag etwas
vergessen und die kurven- und waldreichen Strecken in Richtung Rijeka und Krk noch etwas genießen.
Heute wollten wir Insel-Hopping wagen um die Insel Cres zu erkunden. Schon beim Warten auf die Fähre zur Überfahrt nach Cres fing es wieder an zu regnen. Während der Überfahrt wurde der Regen immer intensiver und die Insel Cres war kaum noch zu sehen. Dort angekommen empfing uns dichter Nebel und Regen und so entschlossen wir kurzerhand einfach wieder umzukehren. Gott-sei-Dank ließ die nächste Fähre nicht lange auf sich warten. Klatschnass waren wir so gegen 14:00 Uhr wieder im Hotel. Nach einer heißen Dusche haben wir uns den Rest des Tages schön getrunken.
Ein Kurztrip mit dem Bus ins Hafenstädtchen Krk war alles, was heute möglich war. Bei Regen und trübem Wetter reißt einen Krk auch nicht vom Hocker. Enttäuschend!
Noch einmal Hinterland war angesagt. Uferstraße bis kurz vor Senj und dann ab in die Berge. Mit jedem Höhenmeter nahm die Temperatur ab und starker Wind kam hinzu. Nachdem wir den Höhenkamm
überquert hatten war wenigstens der Wind weg. Temperaturen um 12 Grad tragen beim Moppedfahren natürlich auch grade zum wohlfühlen bei! Nach einer kurzen Beratung über die weitere Route
begann es endlich wieder zu regnen. Also fuhren wir bei schlechter Sicht und Regen noch ca. zwei Stunden in Richtung Rijeka und Krk zu Basishotel. Schnauze voll!
Heute war der letzte Tag an dem uns unser Tour-Guide begleitete und führte. Er hatte sich für die unspektakuläre Variante entschieden und so fuhren wir überwiegend auf kroatischen, slowenischen
und österreichischen Autobahnen und durch den Karawankentunnel. Zum Abschluss der Tour noch über den Katschberg und Obertauern und wir erreichten Flachau ohne einen Regentropfen. Das tolle Buffet
und die gute Unterhaltung durch die Band "Die 3 Verschärft'n" im Flachauer Gutshof tröstete nur schwach über so manche Enttäuschung weg.
Nun lagen noch ca. 650 km überwiegend auf der Autobahn vor uns. Etwas verspätet brachen wir in Flachau bei trockenen etwa 12 Grad auf. Kurzer Stau am Grenzübergang bei Salzburg wegen der
Einreisekontrollen aufgrund der Flüchtlingsströme und weiter ging's Richtung Chiemgau. Dann kam leider Nebel auf der uns bis in Höhe von Ingolstadt ziemlich ärgerte. Stupides Fahren auf der
Autobahn macht einfach keinen Spaß. An der Abfahrt in Fulda begrüßte uns dann die Sonne von Nordhessen.
Alles in allem stand diese Motorradtour unter keinem glücklichen Stern. Die Erwartungshaltung an Kroatien und herrliche Fahrerlebnisse konnte bei weitem nicht erfüllt werden. An dieser Tour etwas schön zu reden wäre sicherlich der falsche Ansatz. Das Wichtigste: Wir sind alle gesund wieder zuhause angekommen und um einige Erfahrungen reicher.